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  Installation – Hinrich Gross –  Hellfeld und Widerschein

Installation

Hellfeld und Widerschein

Eine Licht-Raum-Ton-Installation von Hinrich Gross

14. – 27. April 2025
Öffnungszeiten: Di. – So., 10 – 17 Uhr

Hinrich Gross – Lichtkünstler und Architekt – zeigt im Saal der Freien Akademie der Künste eine temporäre Lichtinstallation. Michael Veltman – Organist und künstlerischer Leiter des Bereichs Musik der Kunst-Station Sankt Peter, Köln – hat dafür ein Stück Neuer Musik geschaffen. Zwei Wochen lang, im April 2025, kann das Publikum eintauchen in einen Raum aus Licht und Klang.

Übergeordnet geht es um die Frage, wie wir die uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Für fulminante Bühnenshows und totale Zerstreuung entwickelte Lichttechnik wird hier umgewidmet und in einen anderen Kontext übertragen. Ein Gegenentwurf entsteht.

Unsere Zeit ist geprägt von Krisen, medialer Erregung, politischem Bekenntnisdruck und konkretem Veränderungsbedarf. In dieser Situation fragt die Installation danach, wie aus Zerstreuung Konzentration werden kann, wie man von Effekt und Parole zum Diskurs gelangt. In einer bildhaften Metapher möchte Sie dazu ermutigen, Relevanz statt Lärm zu schaffen und zwischen Schwarz und Weiß Grauwerte einzufordern.

Lichtformen bewegen sich langsam über die Oberflächen des Saals und tasten sie in ihrer Beschaffenheit ab. Abhängig vom Einfallswinkel wird das jeweilige Lichtfeld durch die Materialien texturiert, durch die Raumkanten gebrochen oder durch das Tonnengewölbe gekrümmt – Phänomene, die im obigen Sinne durchaus metaphorisch gelesen werden dürfen. Erfahrbar wird, dass das, was wir um uns sehen und was uns als Hellfeld bekannt erscheint, sehr unterschiedlich betrachtet werden kann.

Auf ihrem Weg über Wände, Decke und Boden berühren und durchdringen sich die Lichtfelder. Ihre Formen und Helligkeiten verändern sich. Dunkelzonen wandern. Aus der Bewegung entwickeln sich Ordnungszustände. Sie können das Raumvolumen mal linear gliedern, mal skulptural füllen. Perspektivisch anmutende Lichtvolumina erzeugen Raumkonstruktionen, die nur aufgrund unserer täuschungsanfälligen Seherfahrung als solche erscheinen.

Die Besucher können mit ihren Schatten Teil der Installation werden oder die Lichtfelder gehend begleiten. Auf einer zusätzlichen Wahrnehmungsebene umgibt Neue Musik die Anwesenden. Ungewohnte Klangereignisse erweitern unsere Hörerfahrung. Die Orgel der Kunst-Station Sankt Peter, Köln, formt mit ihren außergewöhnlichen Möglichkeiten der Klangschattierung und -verfremdung fragile Gestalten und offene Räume. Ihre Modulationen treten deutlich in den Vordergrund oder können die Schwelle zum Unhörbaren erreichen. Die akustischen und visuellen Ereignisse sind nicht aneinander gebunden. Ihre Wiederholungen sind verschieden lang und begegnen sich immer wieder neu.

© Abb.: Hinrich Gross

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