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Klaus Hinrich Stahmer

Komponist, Mitglied seit 2013

Klaus Hinrich Stahmer

1941 Geboren 25. Juni in Stettin; Kriegs- und Fluchterlebnisse

1947 Schulbesuch in Lüneburg (Johanneum); Instrumentalunterricht (Cello); Mitwirkung in Chören, Musikgruppen und Schulorchester

1960 Abitur; anschließend Musikstudium Dartington College of Music (England), Hochschulinstitut für Musik Trossingen, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Universitäten Hamburg und Kiel; Künstlerische Reifeprüfung, Privatmusiklehrerexamen, Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien, Promotion (Musikwissenschaft)

1969 Beginn der Lehrtätigkeit am Bayerischen Staatskonservatorium für Musik Würzburg (ab 1973 Hochschule für Musik); Professur (seit 1973)

1976 Gründung und Leitung der „Tage der Neuen Musik Würzburg“ (bis 2004)

1980 Ballettmusik „Espace de la solitude“ (Zagreb)

1983 Präsident der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (bis 1987) Ballettmusik „Die Nashörner“ (Staatstheater Oldenburg)

1984 1. Preis im Wettbewerb der Onyûkai Association Tokyo für „Nocturne für Enzensberger“

1985 Beginn der Arbeit mit Klangskulpturen (Elmar Daucher, Edmund Kieselbach u.a.)

1987 Leitung der Weltmusiktage der IGNM in Köln, Bonn und Frankfurt

1989 Übernahme des „Studio für Neue Musik Würzburg“ (bis 2004)

1994 Kulturpreis der Stadt Würzburg

Beginn der Zusammenarbeit mit außereuropäischen Musikern und Dichtern; Feldstudien indigener Musik in Südafrika und Nordamerika; Gastdozenturen an den Universitäten San Diego (USA), Pretoria und Grahamstown (Südafrika)

1996 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

1998 „Sacred Site“ für Klavier

2000 Präsident der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (bis 2002) Gründung und Leitung von „Global Ear Dresden“ (bis 2006)

2004 Emeritierung

2006 Ehrenpreis im Tsang-Houei-Hsu-Wettbewerb Taipeh

2013 Aufnahme in die Freie Akademie der Künste Hamburg

2017 1. Preis Carl von Ossietzky-Wettbewerb Oldenburg

2019 Wilhelm-Hausenstein-Ehrung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste

2021 Plakette der Freien Akademie der Künste Hamburg

 

Wirken für die Akademie

11. Dezember 2016 Sprachmusik – Kompositionen nach Gedichten von Nelly Sachs

Anlässlich des 125. Geburtstags der Lyrikerin und Nobelpreisträgerin Nelly Sachs – Mitglied der FAdK von 1960 bis zu ihrem Tod 1970 – Konzeption in enger Zusammenarbeit mit Paul Kersten und Organisation einer Veranstaltung, die in Bild, Wort und Ton Möglichkeiten der Annäherung an das Werk des früheren Akademiemitglieds aufzeigt. Kompositionen von Akademiemitgliedern mit Bezug zu Nelly Sachs: Als Uraufführung Annette Schlünz Abschiedsschaukel, Wolfgang Rihm Drei Gedichte von Nelly Sachs, Alexander Muno Vier Grabschriften von Nelly Sachs sowie Klaus Hinrich Stahmer Inschrift der Vergänglichkeit; weiterhin Peter Ruzicka ausgeweidet die zeit… drei nachtstücke, Walter Steffens Völker der Erde und Hermann Reutter Chassidim tanzen. Die Musik wurde durch Videoeinspielungen und Originalaufnahmen von und mit Nelly Sachs verbunden. Der Abend fand unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland Dr. Josef Schuster und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum Berlin sowie der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hamburg statt. Er wurde am 12. Januar 2017 im Centrum Judaicum Berlin wiederholt.

8. April 2019 Kafka Hören

Konzeption und Moderation eines Abends mit Kompositionen von Akademiemitgliedern und Gästen mit Bezug zu Franz Kafka. Werke von Ruth Zechlin, Josef Tal, Petr Eben, Tzvi Avni, Peter Androsch, Jan Müller-Wieland, Max Brod, Theodor W. Adorno, Peter Michael Hamel, Boris Blacher sowie Ernst Krenek; unter Mitwirkung von Tanja Becker-Bender: Kafka-Fragmente von György Kurtág. Burghart Klaußner rezitierte Texte von Kafka; weiterhin die Klanginstallation Kafkas Heidelbeeren von Matthias Kaul.

13. Oktober 2020 Erinnerungen an die Zukunft – 70 Jahre Freie Akademie der Künste Hamburg

Konzeption und Organisation eines Konzert in der Elbphilharmonie mit Werken von Akademiemitgliedern aus Anlass des 70-jährigen Bestehens der Akademie. Zum einen lag der Fokus auf der Gründerzeit der Akademie durch eine Lesung von Texten (Hans Erich Nossack) und Aufführung von Kompositionen (Ilse Fromm-Michaels und Olivier Messiaen sowie des Liederzyklus Drei Gedichte von Hans Erich Nossack von Wolfgang Rihm; Uraufführung). Andererseits wurde die stilistische Bandbreite der Akademiemitglieder in Werken von Helmut Lachenmann, Karlheinz Stockhausen und Unsuk Chin dokumentiert. Ausführende waren neben den Akademiemitgliedern Sabine Meyer (Klarinette), Johannes Fischer (Schlagzeug) und Burghart Klaußner (Rezitation) als Gäste Caroline Melzer (Sopran), Axel Bauni (Klavier) sowie das Ensemble Resonanz.

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15. November 2021 Verleihung der Plakette der Freien Akademie der Künste Hamburg

Die Plakette der FAdK für das Jahr 2021 wurde Klaus Hinrich Stahmer zuerkannt. In seiner Laudatio auf Stahmer nannte Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrats, als Triebfeder für dessen schöpferische Arbeit und soziales Engagement ein offenes und weit gefasstes Kulturverständnis: „Unbeirrbar ist er in seiner Überzeugung, dass Kunst und Künstler über den ästhetischen Anspruch hinaus bestrebt sein müssen, Botschaften zu vermitteln. Dem künstlerischen Elfenbeinturm erteilt er eine ausdrückliche Absage.“ In der gleichen Veranstaltung wurde Jan Meyer-Rogge die Plakette für das Jahr 2020 verliehen. Dies nahm Stahmer zum Anlass, eine Arbeit des Bildenden Künstlers als Bezugsobjekt für musikalische Gestaltung auszuwählen und in eine Komposition einfließen zu lassen. „Alles hält, weil Alles fällt“ wurde von Alexandra Sostmann uraufgeführt.

 

24. Januar 2022 in der Reihe „Treffen sich 2“ – Shan Fan und Klaus Hinrich Stahmer

Unter dem Titel „Seide und Bambus – Malerei und Musik“ entwickelte und organisierte Stahmer im gedanklichen Austausch mit dem Bildenden Künstler Shan Fan einen spartenübergreifenden Abend, bei dem zu den Klängen besonders ausgewählter Musikstücke vor den Augen der Besucher ein Bild entsteht. Klänge und Geräusche des Malvorgangs wurden Teil des akustisch Ganzen, erweitert um Naturgeräusche aus dem Bambuswald und die Töne der live gespielten japanischen Zither Koto. Neben Stahmers Sokkon (Uraufführung) spielten Naoko Kikuchi (Koto) und Carin Levine (Flöte) Werke von Stockhausen, Zender, Stahnke und Xiaoyong Chen (Uraufführung Zi Zhu). Als Gastbeitrag kam Yume von Bertold Hummel zur Aufführung, filmisch umgesetzt durch Bilder aus dem Bambuswald.