Ausstellung WOLFGANG MATTHEUER
Donnerstag, 6. Mai 2004, 19.30 Uhr Am 7. April starb der Leipziger Maler und Graphiker Wolfgang Mattheuer -
mitten in den Vorbereitungen zu einer Ausstellung in der Freien Akademie der
Künste, zu deren er Mitglied er vor zwei Jahren berufen wurde. Wolfgang Mattheuer: Maler, Graphiker und Bildhauer. 7. April 1927: Wolfgang Mattheuer wird in Reichenbach/Vogtland als Sohn eines Buchbinders geboren. 1942-1944: Während seiner Lehre als Lithograph erste Aquarelle und Druckgrafiken. 1944/45: Einberufung in den Kriegsdienst. Kriegsgefangenschaft, anschließend Rückkehr nach Reichenbach.1946-1951: Kunstgewerbeschule in Leipzig, ab 1947 Studium an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. 1951-1952: Freischaffende Tätigkeit, u. a. als Grafiker bei der "Illustrierten Rundschau" in Berlin. 1953-1974: Rückkehr an die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, zuerst Assistent, ab 1956 Dozent und ab 1965 Professor. In seinen künstlerischen Anfängen ist Mattheuer von der Malerei der "Neuen Sachlichkeit" geprägt. Die Inhalte seiner gegenständlichen Bilder beziehen sich auf die griechische Mythologie. Ein immer wiederkehrendes Motiv sind die Landschaften. 1958: Aufnahme in die SED. Ab 1971: Beginn seiner plastischen Arbeiten. 1973: Fertigstellung des Landschafts-gemäldes "Ein weites Feld", das von Fachkritikern als bemerkenswertes Werk im Übergang vom Natur- zum Symbol- und Sinnbild bezeichnet wird. Verleihung des Kunstpreises der DDR. 1974: Auszeichnung mit dem Nationalpreis II. Klasse der DDR. Ab 1974: Aufgabe des Lehramts, Arbeit als freischaffender Künstler in Leipzig und Reichenbach. 1977: Umfassende Präsentation seiner Arbeiten im Hamburger Kunstverein. Mittelpunkt der Ausstellung ist sein 1973 entstandenes Gemälde "Hinter den sieben Bergen". 1978: Mitglied der Akademie der Künste der DDR. 1984: Als wichtigster Beitrag zur Skulptur in der DDR wird seine Plastik "Jahrhundert-schritt" bewertet. Die Skulptur stellt den Widerstreit dieses Jahrhunderts zwischen Faschismus/Nazismus auf der einen Seite und Leninismus/Stalinismus auf der anderen Seite dar. Auszeich-nung mit dem Nationalpreis für Kunst und Literatur. 1988: 7. Oktober: Austritt aus der SED. 1989: Teilnahme an den Montagsde-monstrationen in Leipzig. Engagement im "Forum für Deutschland" und in der "Deutschen Gesellschaft". 1990: Stiftungsrat der neugegründeten "Kulturstiftung Leipzig-Stiftung für Stadtkultur". 1993-1994: Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. 1997: Zu seinem 70. Geburtstag zeigen die Städtischen Kunstsam-mlungen in Chemnitz eine Retrospektive mit 200 Lithographien, Holzschnitten und Linolstichen von Mattheuer. 1998: Beteiligung an der Ausstellung "Ideal und Wirklichkeit. Das Bild des Körpers in der Kunst des 20. Jahrhunderts von Bonnard bis Warhol" im Salzburger Rupertinum. 1999: Ankauf von Bildern von Mattheuer für den neuen Reichstag in Berlin. 2002 Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg. 2004: Am 7. April stirbt Wolfgang Mattheuer in Leipzig |