Gespräch und Musik
György Ligeti und die Filmmusik
Zum Auftakt: György Ligeti: „Poème symphonique“ für 40 Metronome
Audio-Mitschnitt der Veranstaltung
Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Was wären Filme ohne Musik? Moderiert vom Komponisten und Ligeti-Schüler Manfred Stahnke sprechen der Komponist Claus Bantzer und der Filmwissenschaftler Nils Daniel Peiler über den großen Themenkomplex Film und Musik.
Beide sind Spezialisten auf diesem Gebiet – Bantzer als Komponist und Musiker, Peiler als Wissenschaftler, der über die künstlerische Rezeption von Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ promoviert wurde.
György Ligeti hat seine Musik niemals für Filme konzipiert. Und dennoch gibt es eine Reihe bedeutender Filmmusiken dieses großen Komponisten, denn eben jener Stanley Kubrick hat Ligetis Musik wiederholt für seine Filme verwendet, im Fall von „2001: A Space Odyssey“ sogar ungefragt. Das Metropolis Kino zeigt die drei Kubrick-Klassiker mit der Musik von Ligeti, „2001: A Space Odyssey“ (12.5.), „The Shining“ (19.5.) und „Eyes Wide Shut“ (20.5.), im Rahmen des Festprogramms.
Zur Einstimmung auf das Gespräch ertönt Ligetis „Poème symphonique“, eine Komposition aus dem Jahr 1962 für einhundert (in unserem Falle vierzig) mechanische Metronome. Es basiert auf Ligetis kurzer Bekanntschaft mit der „Fluxus-Bewegung“ und verstand sich einerseits als selbstreferentieller Kommentar auf Ligetis „Klangflächenkompositionen“, andererseits als augenzwinkernde Kritik an der damaligen Avantgarde.
Die Metronome werden aufgestellt, nur wenig aufgezogen und auf unterschiedliche Geschwindigkeiten eingestellt. Wenn sie nacheinander heruntergefahren werden und stoppen, wird die Periodizität im Klang spürbar, und die einzelnen Metronome bilden eine Polymetrik. Das Stück endet in der Regel mit dem Ticken eines einzigen Metronoms, gefolgt von Stille.