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  Aufbruch – Klavierabend mit Shoko Kuroe
KLAVIERABEND MIT URAUFFÜHRUNG VON JAN MÜLLER-WIELANDS „TRAUMA UND RÜCKGRAT”

Shoko Kuroe

Aufbruch
Stücke von Selim Palmgren (1878-1951), William Gillock (1917-1993), Claude Debussy (1862-1918), Jan Müller-Wieland (1966*) und Babette Koblenz (1956*)

Februar. Noch ist es kalt, doch werden die Tage wieder länger, erste Knospen an den Bäumen sichtbar: Aufbruch ist das zentrale Thema dieses Klavierabends.

Nach drei „Schnee-Werken“, die das Programm eröffnen, ertönen sechs Capriccetti für Klavier (2. Zyklus) des Akademiemitglieds Jan Müller-Wieland – eine poetisch-märchenhafte Musik über das Menschsein. Angst, Wut, Einsamkeit erklingen, aber auch Trost, Liebe, Hoffnung. Das sechste Stück nimmt Bezug auf das Schwanenthema der 5. Symphonie von Sibelius, eine Hymne auf die Natur und das Leben.

Müller-Wielands „Trauma und Rückgrat“ ist der Pianistin Shoko Kuroe und der #metoo-Bewegung gewidmet und wird an diesem Abend uraufgeführt. Das Werk chiffriert pianistisch Machtmissbrauch bis hin zur panischen Schockstarre des Opfers, der Opfer. Die Musik greift diese Dramatik auf, zeigt dann aber auch Wege aus der Ohnmacht, zuerst zart, später kraftvoll.

Das Klavierstück „Hope“ von Babette Koblenz – ebenfalls Mitglied der Akademie – zeichnet den Tagesanbruch und die damit verbundene freudige Erwartung. Die Komponistin schafft durch kühne rhythmische Verflechtungen eine beinahe spirituelle Klangerfahrung.

Shoko Kuroe wurde in Japan geboren und erhielt mit vier Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Seit 1981 lebt sie in Hamburg. Sie war Preisträgerin verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe und erhielt mehrere Stipendien. Shoko Kuroe tritt international als Solistin und Kammermusikerin auf. Sie ist in TV- und Rundfunkaufnahmen sowie CD-Einspielungen zu hören. Ein wichtiger Teil ihrer künstlerischen Arbeit liegt in der Musikvermittlung, so wirkte sie u.a. beim Schleswig-Holstein Musikfestival, dem Aldeburgh Festivals und an den Outreach Concerts in England und in den USA mit.

Programm:

Selim Palmgren: Snöflinger (Schneeflocken) op. 57 Nr. 2 (1917)
William Gillock: Sleighbells in the Snow (1962)
Claude Debussy: The snow is dancing aus “Children’s Corner” (1908)
Jan Müller-Wieland Capriccetti 2. Zyklus (2014/17)

– Pause –

Jan Müller-Wieland: Trauma und Rückgrat (2021) – Uraufführung
Babette Koblenz: Hope (2018)

© Abb.: Gesche Jäger