Konzert
Éclat in der Akademie! Mack: 70
Sebastian Voltz, Klavier und
Max Riefer, Percussion
19 Uhr Einführung durch den Komponisten
19:30 Uhr Konzertbeginn
Percussion und Klavier begleiten den Lebensweg von Dieter Mack seit seinem 9. Lebensjahr als er begann Klavier zu lernen und mit 15 Jahren in seiner ersten Rockband Schlagzeug spielte. Folglich war es nicht verwunderlich, dass er sich nur einige wenige Jahre der elektronischen Musik widmete, aber ab 1978 sich nahezu ausschließlich der instrumentalen Musik zuwandte. Auslöser waren wiederum Schlaginstrumente, nämlich das balinesische Gamelan. Die Beschäftigung mit balinesischer Musik und Kultur im Speziellen und Indonesien im Allgemeinen prägten das Leben des Komponisten bis heute. Wenn man nun erwartet, dass in seiner Musik auf vielfältige Art und Weise Bezüge zu jener Musikkultur zu finden sind, wird man wohl enttäuscht sein. Mack betont immer wieder, dass es weniger die Musiksprache an sich, als vielmehr die Art des Musizierens war, was ihn umfassend beschäftigt hat. Insbesondere die beiden Duos „Lalangan“ von 1983 und „Éclat“ von 2022 zeigen deutlich, wie Mack zu Beginn der Auseinandersetzung mit balinesischer Musik eher einen reduzierten, abstrakten Stil gleichsam als bewusste Abkehr bevorzugte, während sich über die folgenden Jahre ein eigener farbiger und sehr rhetorischer Stil wie in „Éclat“ entwickelte.
Die beiden „ehemaligen“ Studierenden von Mack, vertreten hingegen jeweils eigene Positionen. Iwan Gunawan, einer der führenden Gamelan-Komponisten Indonesiens komponiert in der dynamischen Tradition Westjavas, während Katharina Roth sich einer klanglich geheimnisvollen und versponnenen Welt zuwendet.
Programm:
Iwan Gunawan (*1974): “Gembyangan“ (2011)
Dieter Mack: „Chedi“ (2000)
Katharina Roth (*1990): „Kali“ (2024)
Dieter Mack (*1954): „Lalangan“ (1982)
Dieter Mack: „Snells Beach“ (2009)
Dieter Mack: „Éclat“ (2022)
Percussionisten Max Riefer gegründet. Ursprünglich als Duo konzipiert, wuchs das
Ensemble im Laufe der Jahre zu einem Oktett heran, das in verschiedenen Besetzungen konzertierte und bei internationalen Festivals auftrat, u.a. „Two Days And Two Nights“ in Odessa/Ukraine und Soundways Festivals St. Petersburg/Russland.
Nach einer zwölfjährigen Pause, in der die Musiker eigene musikalische Projekte
verfolgten, beschlossen die beiden Gründungsmitglieder, das ursprüngliche Duo
wiederzubeleben, indem sie ihre persönlichen musikalischen Erfahrungen aus den Jahren individueller künstlerischer Forschung kombinierten. Sie feierten ihr Comeback im Jahr 2022 mit einem Konzert und einer Live-Übertragung beim Saarländischen Rundfunk Saarbrücken mit Fokus auf Neuer Musik in Südostasien. Im März und April 2024 unternahmen sie mit einem neuen Programm, unter anderem mit Werken von Peter Ivan Edwards (SIN/USA), Dieter Mack (GER), Joey Tan (SIN) und weiteren jungen Komponisten aus Südostasien, eine Konzerttournee durch Singapur, Indonesien und Malaysia.
Im Herbst 2024 nimmt das Duo seine Debut-CD in Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Rundfunk auf. Bei verschiedenen Konzertprojekten wird das Duo um weitere Musikerinnen und Musiker erweitert.
Leiter des Profils Neue Musik an der Musikhochschule Lübeck, Von 2015 bis 2020 Leiter
der Schlagzeugabteilung an der Universiti Teknologi Mara Faculty of Music in Malaysia,
parallel dazu Coach am Yong Siew Toh Conservatory Singapur. Seit 2019 künstlerischer
Leiter und Dirigent des Jakarta Modern Ensemble. Aufgrund dieser Erfahrungen liegt einer
seiner künstlerischen Schwerpunkte auf der zeitgenössischen Musik Südostasiens. Seine
Konzerttätigkeit brachte ihn als Solist und Kammermusiker und Dirigent u.a. zu Festivals
wie Tokyo Experimental Festival, Wien Modern, Soundbridge (Malaysia), two days and
two nights of new music (Ukraine). Es folgten Gast-Dozenturen zu Hochschulen in Japan,
China, Südostasien und Europa. Er ist Mitglied des Linzer Ensembles Lizard un des Duos
„les éclats du son“. Maximilian Riefer studierte an der Musikhochschule Freiburg bei Prof.
Bernhard Wulff, Prof. Taijiro Miyazaki und Pascal Pons und an der Toho Gakuen Orchestra
Academy (Japan) bei Prof. Yoshiyuki Tsukada und Prof. Kyoichi Sano.
Sebastian Voltz, 1980 in Neunkirchen geboren, wurde zunächst klassisch ausgebildet.
Ab 2001 studierte er in der Klavierklasse der renommierten Pianisten Thomas Duis und
Fedele Antonicelli. Wichtige Impulse im Bereich Kammermusik und Liedbegleitung bekam
er in dieser Zeit von Eduard Brunner, Irvin Gage, Yaron Windmüller und Theo Brandmüller.
Voltz, inzwischen Preisträger namhafter Wettbewerbe, schloss sein Studium im Jahr 2009
mit der Konzertreifeprüfung mit Auszeichnung ab. Seit 2008 ist er ständiger Klavierpartner
des Klezmerklarinettisten Helmut Eisel, mit dem er mehrere Male als Pianist und Dozent
nach Israel reiste. Im Laufe der Zeit wandte sich Sebastian Voltz immer mehr der
improvisierten Musik und dem europäischen Modern Jazz zu. Im Jahr 2015 wurde er von
der bekannten Gitarristin Susan Weinert in ihr Rainbow Trio eingeladen. Diese
Zusammenarbeit brachte zwei von der internationalen Presse euphorisch aufgenommene
Alben hervor, die bei Festivals wie Elbjazz, Jazz Baltica oder dem Enjoy Jazz Festival ein
begeistertes Publikum fanden. Mit seinem 2021 erschienenen Soloalbum Voyages
erkundet Sebastian Voltz die Grenzen zwischen klassischer Tradition und Jazz-
Improvisation