Eröffnung der Ausstellung
Jan Meyer-Rogge
Momente des Gleichgewichts II
Es sprechen: Jan und Ursula Meyer-Rogge
Anschließend Aufbau einer Skulptur durch den Künstler und
Gunnar Brandt-Sigurdsson mit einer Performance.
Anlässlich seines 90. Geburtstags zeigt die Freie Akademie der Künste in Hamburg unter dem Titel „Momente des Gleichgewichts II“ eine Ausstellung mit Werken ihres Mitglieds, des Bildhauers Jan Meyer-Rogge.
Er selbst schreibt über seine Arbeiten:
„Meine skulpturalen Balancen sind selbsttragende Konstruktionen aus Stahl- oder Holzelementen. Es geht dabei um einen physikalischen Prozess, bei dem alle Teile gleichzeitig die Funktion von Tragen und Lasten, von Halten und Fallen übernehmen und sich so gegenseitig stabilisieren. Meine Arbeiten entwickeln sich beim Hantieren mit den Elementen. Auge und Hand (und nicht mathematische Berechnungen und Vorzeichnungen) führen zum Ergebnis, denn im Gegensatz zu meinen im Voraus konzipierten früheren Phasenobjekten fallen bei der Entstehung meiner Skulpturen jetzt Handlungsabläufe wie das Messen und Wägen, das Fügen der Teile, das Spüren der Widerstände, der Reibung und Spannung, das Halten und Fallen von Anfang an zusammen.
Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht daher der experimentelle Aufbau, ein Vorgang zwischen Sehen und Tasten, Intuition und Zufall.
Alles hängt davon ab, die Konstellation einer Resonanz der Teile zu finden, ein Zusammenspiel der Kräfte, das Aufnehmen und Austauschen von Energien unter dem Einfluss der Schwerkraft.
Aus solchen Erfahrungen entwickelte sich der thematische Ansatz und es entstanden Werkgruppen wie z.B. Gezeiten, Im Punkt des Gleichgewichts, Architektur des Gleichgewichts oder Gleichgewicht, Balance und die Unruhe darin.
Bei aller Verschiedenheit der Skulpturen geht es mir um das Lesbare, um Transparenz aller Vorgänge, die zur Gestalt führen. Entscheidend dabei sind die Berührungspunkte, an denen sich die Elemente gegenseitig tragen und zu autonomen skulpturalen Balancen werden.“