Reiches Hamburg - armes Hamburg: zwischen Elbharmonie und Vorstadt-Slums
Eine Veranstaltung von taz,
die tageszeitung. taz nord
Reiches Hamburg - armes Hamburg: zwischen Elbharmonie
und Vorstadt-Slums
Birgit Müller, Chefredakteurin von Hinz&Kunzt
Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer
Hamburg
Peter Krämer, Hamburger Reeder und Mäzen
Dieter Läpple, Professor für Stadtökonomie an der TU Harburg
Moderation: Bascha Mika, Chefredakteurin der taz und Jan Kahlcke,
Redaktionsleiter der taz nord
Nach der Diskussion besteht die Möglichkeit zum persönlichen
Gespräch mit der Redaktion.
Eintritt frei, Anmeldung erwünscht per Fax: 040-38 90 17 10 oder per eMail
an:
Reiches Hamburg, armes Hamburg: zwischen Elbharmonie und Vorstadt-Slums
Gerade in Hamburg geht die Wohlstandsschere immer weiter auseinander: Auf der
einen Seite boomt der Export und die Renditen der Großunternehmen steigen
kontinuierlich an. Auf der anderen Seite grassiert die Armut und immer mehr
Menschen steigen sozial immer weiter ab: Laut der Hamburger Sozialbehörde
leben an der Elbe beispielsweise 22,6 Prozent der Kinder von Sozialgeld. Im
westdeutschen Durchschnitt sind davon 12,7 Prozent der Kinder betroffen.
Wie in anderen Städten werden Hartz IV-EmpfängerInnen zunehmend gezwungen,
sich nach billigerem Wohnraum umzusehen und dadurch in die so genannten Problem-Viertel
am Stadtrand verdrängt. Nachdem Bürgermeister von Beust auch dort
in seinen ersten Amtsjahren massiv Sozialausgaben eingespart hat, erkennt er
nun offenbar die drohende Verslumung und will sich in der zweiten Hälfte
der Legislaturperiode verstärkt diesen Vierteln zuwenden, um ein "Abschmieren"
zu verhindern.
Am augenscheinlichsten aber zeigt sich die Kluft zwischen Arm und Reich in der
Innenstadt: Dank großzügiger Mäzene werden Prestigeobjekte wie
die Elbphilharmonie realisiert, gleichzeitig prägen Bettler und Obdachlose
das Bild der Straßen und Plätze. Warum gibt es in Hamburg zwar eine
"Orgie des Mäzenatentums", wie Der Spiegel schreibt, aber eine
vergleichsweise unausgeprägte Kultur des social sponsoring? Wohin führt
der Vorstoß der Handelskammer, die das Problem schlicht durch ein Bettelverbot
in der Innenstadt lösen will? Was passiert mit einer Stadt, in der das
zentrale Wohnen zu einem Privileg für die Wohlhabenden geworden ist?
Diese Fragen werden von den TeilnehmerInnen des kontrovers besetzten Podiums
diskutiert.