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Film: Zwiebelfische

Montag, 12. November 2012, 19:30 Uhr
Film & Diskussion
Zwiebelfische. Jimmy Ernst, Glückstadt - New York Dokumentarfilm von Christian Bau und Artur Dieckhoff, 2010, 58 Minuten.
Teilnehmer der Diskussion: Catharina Berents, Detlefsen- Museum, Glückstadt. Ulrich Greiner, Freie Akademie der Künste. Jürgen Bönig, Museum der Arbeit, Hamburg. Christian Bau, Filmemacher.
Eintritt: € 10,- / erm. € 7,-

Anläßlich der Ausstellung  "Jimmy Ernst und die Druckerei J.J. Augustin" 
im Detlefsen-Museum in Glückstadt (Eröffnung: Sonntag, 11. November um 11:30 Uhr)  www.detlefsen-museum.de

Abbildung Monotype Maschine
Abbildung Monotype Maschine


Die Druckerei Augustin, 1632 in Glückstadt an der Elbe gegründet, spezialisierte sich Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Druck “fremder Sprachen” – u.a. Chinesisch, Armenisch, Pehlewi aber auch Sanskrit, Runen oder Keilschrift – und wurde dadurch in Fachkreisen weltberühmt. Erst in den 70er Jahren konnte das Erbe der Buchdrucker nicht mehr fortgesetzt werden. Seitdem stehen die Maschinen mit tausenden von“fremden” Schriftzeichen wie unberührt in dem schönen alten Gebäude “Am Fleth”.
Ein magischer Ort.

Der Dokumentarfilm „Zwiebelfische“ von Christian Bau verknüpft auf mehreren Erzählebenen das Schicksal des New Yorker Künstlers Jimmy Ernst und seiner Eltern Max Ernst und Louise Straus mit der Geschichte der Druckerei Augustin: 1935 – Jimmys Eltern sind schon nach Paris geflohen – nimmt Familie Augustin den 15-Jährigen als Schriftsetzerlehrling auf. Er lernt, fremde Sprachen wie Chinesisch oder Arabisch, aber auch Runen- oder Keilschrift zu setzen. Dabei entsteht eine Faszination für Zeichen, die sein gesamtes Werk prägen wird. Nur mit Hilfe der Augustins gelingt Jimmy 1938 die Flucht in die USA. Sein Vater kann ihm später folgen, seine Mutter wird nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Die Druckerei Augustin heute: Anhand von Fotos und Aussagen von Zeitzeugen erwacht die stillgelegte Druckerei aus ihrem Dornröschenschlaf. Untermalt werden die Bilder von Textpassagen aus den Memoiren von Jimmy Ernst »Nicht gerade ein Stilleben« – gesprochen von Burghart Klaußner – und der Musik der Klangkünstlerin Ulrike Haage. Die Kamera streicht über Schriftzeichen, geheimnisvolle Symbole und fremdartige Alphabete – ein faszinierender Einblick, gekrönt von den Fotos der renommierten Fotografin Candida Höfer.

Die anschließende Diskussion widmet sich dem Umgang mit und somit der Zukunft der Druckerei.

 

 

© Abbildungen:
 
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