In Zusammenarbeit mit der Behörde für Bau und Verkehr
Baustelle Estland
Irina Raud, Tallinn – Kuratorin der Ausstellung
Horst v. Bassewitz, Vorsitzender der Sektion Baukunst
Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor Hamburg
Dr. Ulf Lange, Honorarkonsul der Republik Estland
Anlässlich der Eröffnung erwarten wir eine hochrangige Delegation aus Tallinn, der neben dem Zweiten Bürgermeister auch der Oberbaudirektor und die Kultursenatorin der Stadt sowie der Staatsrat der dortigen Baubehörde angehören werden.
geöffnet bis 7. April 2002
dienstags bis sonntags, 11 bis 18 uhr
eintritt zur Eröffnung frei, danach 2,50 / erm. 1,50
Der Blick über die Grenzen des eigenen Schaffens, die gegenseitige Befruchtung durch unterschiedliche Positionen, ist seit jeher ein Bestreben der Akademie.
In der ab dem 12. März 2002 präsentierten Ausstellung „Baustelle Estland“, die im Winter 2001/ 2002 für die Berliner Akademie der Künste konzipiert wurde, wird dieser Anspruch besonders deutlich. Noch immer wissen wir allzu wenig über das Geschehen in den baltischen, ehemaligen Sowjetrepubliken.
Hamburg versteht sich gern als westlichster Ostseehafen, als Schnittstelle zwischen Baltikum und Westeuropa. Tatsächlich sind die auf historischen Wurzeln beruhenden Gemeinsamkeiten größer, als man zunächst annehmen mag. Und das Abenteuer, das eine von Zwangsherrschaft befreite Gesellschaft in allen Bereichen in Angriff nimmt, hält für den Aussenstehenden manch Überraschendes bereit.
Irina Raud, Architektin in Tallinn und Mitglied der Akademie der Künste Berlin, beschreibt die Situation im wieder unabhängigen Estland wie folgt: „Die Proklamierung der Selbstständigkeit im August 1991, die rasche Wiederherstellung der Eigenstaatlichkeit, die Umgestaltung und schnelle Entwicklung der Wirtschaft – all diese Phänomene spiegeln sich klar in einer in ganz Estland herrschenden Bautätigkeit; der Begriff „Baustelle Estland“ ist wörtlich zu nehmen. Die postsowjetischen Auswirkungen sind im Verschwinden begriffen, die Bautätigkeit hat das ganze Land erfasst. Das Alte wird in Ordnung gebracht und Neues wird hinzugebaut. Und das betrifft sowohl die Sommerhäuser auf den Inseln als auch die Hauptstadt Tallinn. Das alles erfordert viel Einsicht, eine schöpferische und experimentierlustige Einstellung, vor allem aber geschichtliches Bewusstsein und Erfahrung im Umgang mit der Natur der Heimat sowie den Bautraditionen unserer nördlichen Umwelt.“
Mit freundlicher Unterstützung der Hamburgischen Stiftung für Entwicklung, Kultur und Forschung Dr. Helmut und Hannelore Greve