Ausstellung Walter Schels: Das zweite Gesicht
In Kooperation mit dem WALTER SCHELS
Dabei stehen die Arbeiten von Walter Schels in der Tradition des psychologischen photographischen Portraits. En face, mit direktem Blickkontakt zur Kamera präsentieren sich die Portraitierten. Selbstbewußt schauen sie aus dem Bildraum dem Betrachter entgegen, der sich gerade bei den großformatigen Arbeiten mit der eindringlichen physiognomischen Landschaft des einzelnen Gesichts konfrontiert sieht. Dennoch ist Schels Blick kein distanzierter, kein emotionsloser, kein rein analytischer, sondern bleibt im höchsten Maße eindringlich, einfühlend und wahrt trotz aller Nahsichtigkeit gegenüber dem Portraitierten stets respektvolle Diskretion. Eine zweite Dimension seiner Portraitphotographien stellt der Blick
auch auf einzelne Körperpartien dar: die Hand eines Neugeborenen,
der Fuß eines alten Menschen, die Rundungen eines Bauchs oder
die ornamentalen Linien Mit derselben Intensität und Kraft, mit der er sich den Bildern des Menschen zuwendet, widmet sich Walter Schels der Photographie von Tieren, die ihm so zum Portrait geraten. Die Photographie eines Schafes wird so zur faszinierenden Charakterstudie, der beseelte Blick eines Geparden zur kraftvollen Konfrontation mit dem Gegenüber. Walter Schels hat ein unvergleichliches photographisches Werk geschaffen, das die Freie Akademie der Künste im Rahmen der 2. Triennale der Photographie in Hamburg mit einer Einzelausstellung würdigen wird. |