Seit der Gründung im Jahr 1950 porträtieren Bildhauer der Akademie die jeweiligen Präsidenten der Institution: Karl August Ohrt nahm 1959 die Totenmaske des Gründungspräsidenten Hans Henny Jahnn ab, Gustav Seitz porträtierte 1966 den Städtebauer Werner Hebebrand, Manfred Sihle-Wissel 1992 den Architekten Godber Nissen und Hans Kock schuf anlässlich dessen 65. Geburtstags einen Bronzekopf des Malers Armin Sandig.
Eine schöne, lange Tradition, die nun fortgeführt wird:
2020 wurde die Bildhauerin Ellen Sturm als Mitglied der Sektion Bildende Kunst seitens der Akademie gebeten, Ulrich Greiner zum Ende seiner Amtszeit als Präsident (2011-2020) zu porträtieren. In den folgenden Monaten und in vielen gemeinsamen Sitzungen entstand dann – zunächst in Ton, dann in Gips und schließlich in Bronze – ein Porträtkopf, der nun der Akademie übergeben wird.
Nicht immer entstanden die „Präsidenten-Porträts“ am lebenden Modell, nicht alle Porträtierten wurden mit ihren Abbilden konfrontiert.
Umso spannender ist diese besondere Konstellation, die zwei Akademie-Mitglieder im Schöpfungsprozess zusammenführt und eine Reihe von Fragen aufwirft.
Was geschieht bei der Entstehung eines solches Bildnisses? Ist es ein einseitiger Vorgang? Oder interagieren Künstler und „Modell“ miteinander? Welchen Einfluss nimmt die persönliche Begegnung auf den Fortgang der Arbeit und ihr Ergebnis?
Und nicht zuletzt, wie geht die technische Herstellung einer Bronze vonstatten?

Diese und andere Fragen sollen im Gespräch zwischen Ellen Sturm und Ulrich Greiner angesprochen werden.
Neben der Schilderung authentischer Erfahrungen werden Bilder aus dem Entstehungsprozess zu sehen sein.

Moderiert wird das Gespräch von der Kunsthistorikerin Anne Simone Krüger.

Der Eintritt ist frei.