Anfang 2022 zeigte die Freie Akademie der Künste Arbeiten der beiden Friedrich Einhoffs – Vater und Sohn. Bereits vor dieser Ausstellung entstand die Idee, Arbeiten des Malers Werner Scholz zu zeigen. Zur Findung des genauen Themas bedurfte es aber noch einiger glücklicher Umstände.
Friedrich G. Einhoff (1901-1988), der Vater, war Zeitgenosse von Werner Scholz (1898-1982) – ob sie einander begegnet sind, ist nicht geklärt. Klar ist jedoch, dass beide eine besondere Beziehung zur Industrielandschaft des Ruhrgebiets hatten. Beide haben längere Zeit dort verbracht und die Besonderheiten dieser Region in Bildern festgehalten. Auch haben beide bei Wahrnehmung der besonderen industriellen Atmosphäre das Malen von realen Situationen als Anstoß zur Abstraktion genutzt. Insofern ist diese Scholz-Ausstellung eine Fortsetzung unserer Gedanken über diesen Aspekt.

Als die Akademie erfuhr, dass das Ernst-Barlach-Haus in Hamburg eine Ausstellung mit Arbeiten von Werner Scholz plant (Eröffnung der Ausstellung „Das Gewicht der Zeit“ im Ernst-Barlach-Haus am 11. Februar 2024 – Laufzeit bis zum 9. Juni 2024) ergab sich auf Basis einer wunderbaren Zusammenarbeit (und Unterstützung durch den dortigen Direktor Dr. Karsten Müller) die Möglichkeit, zeitlich parallel zwei aufeinander abgestimmte Ausstellungen mit Arbeiten dieses Künstlers zu zeigen.

Im Barlach-Haus liegt der Schwerpunkt auf den Jahren 1927 bis 1937, in der Scholz sich „ausdrucksstark und empathisch …  Kleinbürger- oder Halbweltexistenzen“ widmete „und …  auf die eher dunklen Seiten der Zwischenkriegsjahre“ (so in der Ankündigung des Ernst-Barlach-Hauses) schaute.

Der Schwerpunkt der Ausstellung in der Akademie liegt auf Arbeiten aus der Tiroler Zeit – 1939 zieht sich Scholz nach Tirol zurück, nachdem er 1937 als „entartet“ verfemt worden war – und aus der Zeit im Ruhrgebiet in den 1950er Jahren.
In beiden Werkgruppen sind die je unterschiedliche Landschaft und der Mensch in ihr das Thema.

Laufzeit bis zum 17. März 2024, Di. – So. 10 – 17 Uhr

Ermöglicht durch Hamburger Sympathisanten der Akademie und Fördermitglied Michael Liebelt