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  Flugschule – Einladung zum Fliegen

Gedichte und Bilder

Andreas Münzner und Marc Lüders:
Flugschule – Einladung zum Fliegen

Gedichte über Schwebezustände zwischen Bildern mit schwebenden Objekten
Joel Pelz improvisiert am Klavier

Der Traum vom Fliegen ist ein alter Menschheitstraum. Das Streben zu Höherem hat schon viele Flugwillige getrieben, von Ikarus bis zu den Gebrüdern Wright, aber oft kehrt es auch als manifester Trauminhalt wieder. Und das Fliegen gilt auch als grundlegende Metapher jeglicher poiesis, jedes menschlichen Schaffens. „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus“, schrieb Eichendorff, während Chagalls Figuren Geschöpfe des Himmels zu sein scheinen. Die Losgelöstheit von der Erdenschwere: Ist das die Katharsis, die uns ein Kunstwerk schenken kann?

Wir laden ein zu einem Abend, an dem die Eindrücke und Gedanken fliegen lernen, wir laden ein auf ein Rollfeld der geistigen Gleitschirme, die wir ausbreiten, bevor wir, den feuchten Finger in die Luft haltend, abheben, oder abzuheben versuchen. Wir laden ein zu einer kleinen Flugschule der Bilder und Worte.

Ausgangspunkt (oder Startflugplatz, um im Bild zu bleiben) ist eine jüngst erschienene, gemeinsame Publikation des Autors Andreas Münzner und des Künstlers Marc Lüders, ein Booklet. Diese von Carl-Walter Kottnik herausgegebenen Booklets bilden mittlerweile eine Reihe von mehr als 70 bibliophilen Editionen, in der Lyrik und bildende Kunst zusammenkommen und miteinander in Dialog treten. Im jüngsten Band mit dem Titel  „Flugschule“ sind Gedichte von Andreas Münzner einigen Abbildungen von Marc Lüders‘ Werken gegenübergestellt, und die Werke der beiden Gattungen scheinen sich – obwohl unabhängig voneinander entstanden – ihre Tricks der Flugkunst gegenseitig abschauen zu wollen.
Joel Pelz improvisiert dazu am Klavier.