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  Michael Weber und Deborah Vietor-Engländer: Alfred Kerr – Berlin wird Berlin

Buchpräsentation

ALFRED KERR - BERLIN WIRD BERLIN

Mit Deborah Vietor-Engländer (Herausgeberin des Buches) und dem Schauspieler Michael Weber

Die Theaterkritiken Alfred Kerrs, wie diese über Bertolt, Brecht, sind bis heute berühmt:

„Erstens, die Kritik ist kurz. Noch ein Auftritt, noch ein Auftritt. Steigerungslos. Angeklebt. Vier Stunden fast. Wer nicht schläft, wächst aus. Jemand kann Zitherspieler werden. Jemand kann Möbeltischler werden. Jemand kann Lithograf sein oder im Baugeschäft. Aber warum Dramatiker – wenn ihm just diese Fähigkeit mangelt?“

Als Alfred Kerrs wöchentliche Briefe aus Berlin für die Breslauer Zeitung von 1895 bis 1900 unter dem Titel Wo liegt Berlin 1997 erschienen, sagte Marcel Reich-Ranicki im Literarischen Quartett am 11. Dezember, die Geschichte des deutschen Feuilletons müsse neu geschrieben werden. Das Buch wurde ein Bestseller, Kerrs Sohn Sir Michael Kerr nannte es die „Wiederauferstehung“ seines Vaters. Niemand wusste damals, dass er von 1897 bis 1922 auch wöchentliche Briefe aus Berlin für die Königsberger Allgemeine Zeitung geschrieben hatte. Deborah Vietor-Engländer hat jahrelang in deutschen und polnischen Archiven gesucht und eine vierbändige Ausgabe herausgegeben und kommentiert. Sie ist nicht vollständig, aber es hat für fast dreitausend Seiten gereicht. Manche Texte sind von erschreckender Aktualität, so zur Lage der Künstler bei Landestrauer (heute bei der Pandemie) und über die Pandemie am Ende des Ersten Weltkrieges, die mehr Tote als der Weltkrieg wegraffte. Es wird zu hören sein, was er sonst noch alles vorausgesehen hat, die Fotografie, das Telefon, das Fliegen und noch viel mehr.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 10. LANGEN NACHT DER LITERATUR ›

© Abb. Wallstein Verlag | Alfred Kerr porträtiert von Moritz Coschell 1907 (Wikimedia)

Ermöglicht durch Hamburger Sympathisanten der Akademie und Fördermitglied Michael Liebelt